Wenn Solaranlagen zur Gefahrenquelle werden

Verband veröffentlicht Studie zu typischen Schadensbildern bei Photovoltaik

Eine neue Studie im Auftrag des Bauherren- Schutzbunds (BSB) nennt typische Mängel und Schadensbilder, die bei der Neuinstallation und dem Betrieb von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) entstehen können. Die Studie wurde durch eine umfassende Analyse realer Fälle vom Institut für Baufor- schung (IfB) erarbeitet.

„Viele Fehler sind vermeidbar“

BSB-Geschäftsführer Florian Becker betont hier die Bedeutung der sorgfältigen Planung und Ausführung für einen fehlerfreien und effizienten Betrieb von PV-Anlagen: „Die Ergebnisse zeigen, dass viele Fehler von Beginn an vermeidbar sind. Häufig sind sie auf einen unsachgemäßen Einbau oder eine falsche Auslegung der Anlage in der Planungsphase zurückzuführen.“

Als Beispiel führen die Baulobbyisten unter anderem einen Fall an, bei dem nach einem schweren Sturm mit Hagel und Starkregen die unsachgemäße Installation der Anlage auf einem mit Holzstrangfalz- Ziegeln gedeckten Dach schwere Schäden verursacht hatte. Die PV-Module hatten zwar den Sturm heil überstanden. Dagegen zeigten zahlreiche Dachziegel im Bereich der Befestigungselemente der PV-Anlage Risse und Ausbrüche.

Bild: Pixabay

Ursache für die Schäden war laut den Experten ein unsachgemäßes Ausfräsen der Aussparungen für die Dachhaken der PV-Anlage, wodurch Spannungen in den Dachziegeln entstanden. Die Dauerbelastung führte zu Rissen und Ausbrüchen und beeinträchtigte somit die Regensicherheit des Daches. Die Möglichkeit des Hereinregnens war somit durch die Schäden durchaus gegeben.

Die Folge war eine aufwendige Schadensbeseitigung: Die Reparatur erforderte den Rückbau der PV-Module sowie der Dachdeckung, um die beschädigten Unterdeckbahnen zu entfernen. Anschließend wurden die Dachabdichtung erneuert, die Dachfläche wieder hergestellt und die PV-Module wieder aufgebaut. Ein teurer Spaß von insgesamt 22000 Euro, die Verantwortung teilten sich Anlagenmechaniker und Bausachverständiger. Leider kein Einzelfall, wie der BSB in seiner Studie beschreibt. Bei Missachtung grundlegender technischer und rechtlicher Anforderungen könne vieles passieren – von Dachschäden, Überhitzungen und Kurzschlüssen bis hin zum Brand. Der Verein empfiehlt daher dringend, ausschließlich qualifizierte Experten für die Installation einer PV-Anlage zu beauftragen und nur zugelassene Produkte zu verwenden. Eigenleistungen und der Einsatz zweifelhafter Produkte gelte es hingegen unbedingt zu vermeiden. Ck